Bei den meisten Diabetikern (Typ II, normal- oder übergewichtig) liegt neben einem erhöhten Blutzucker eine Erhöhung des Insulinspiegels vor. Häufig Insulin um ein Mehrfaches der Norm erhöht. Es liegt ein intrazellulärer Mangel eines Eiweißes vor, mit der Folge einer gestörten intrazellulären Informationsübertragung zwischen dem Insulinrezeptor und dem Glucosetransporter, durch den der Blutzucker in die Zelle gelangt. Nur die Glitazone greifen hier ein und verbessern den gestörten Informationsfluß. Somit kann das Insulin wieder wirken, es ist weniger Insulin nötig. Viele Diabetiker benötigen kein zusätzliches Insulin mehr, sondern es reichen wieder die körpereigenen Insulinvorräte. Leider sind diese Glitazone nicht beliebt, obwohl sie eigentlich die Innovation für Diabetiker darstellen, auf die alle gewartet haben. Zum einen war der Preis relativ hoch, sodass ein Arzt schnell an die Grenzen der Richtgrößen stieß. Inzwischen gibt es preiswerte Genreika. Zum anderen nehmen viele Patienten, die diese Präparate verordnet bekommen haben, an Gewicht zu, da die notwendige Kohlenhydrateinschränkung nicht eingehalten wird. Zum Dritten sollten Glitazone nicht bei Herzinsuffizienz eingesetzt werden, was das Einsatzgebiet erheblich einschränkt. Eine Häufung von Knochenbrüchen bei Frauen, die diese Medikamente über einen längeren Zeitraum eingenommen haben, ist nicht bewiesen, aber beschrieben worden. Bei Männern sinkt die Frakturrate sogar. Empfehlenswert ist die Bestimmung des Frakturrisikos und die Verhinderung der Osteoporose.Eine individuelle Risikoabschätzung sollte erfolgen. 2010 wurde in einer Pressemitteilung über Herzinfarkte berichtet, die mit Glitazonen (Avandia (R)) in Zusammenhang stehen sollen. Es wurden jedoch mehrere Studien durchgeführt, die eher das Gegenteil bewiesen: Glitazone reduzieren das Herzinfarktrisiko! Bei einer Herzleistungsschwäche besteht jedoch eine Kontraindikation! Demenzerkrankungen werden als Typ-III-Diabetes bezeichnet, weil bei fast allen Demenzpatienten ein Diabetes nachweisbar ist. Eine retrospektive Untersuchung ergab eine deutlich verminderte Demenzrate bei der Einnahme eines Glitazons. Demenz Es konnten mit den Glitazonen bereits bei vielen Diabetikern die Blutzuckerwerte und die Langzeitblutzuckerwerte deutlich gesenkt werden. So senkte sich der Nüchtern-Blutzucker bei einem Diabetiker von 350 auf 115 mg/dl, wobei gleichzeitig das Insulin (60 Einheiten täglich) abgesetzt werden konnte. Viele Diabetiker können ein vollkommen normales Leben führen, d.h. OHNE Insulin, OHNE Hypoglycämien, OHNE ständige Blutzuckermessung. Der Nachteil für Kassenärzte: Glitazone stellen - im Gegensatz zu Insulin - keine Praxisbesonderheit dar. Langzeitergebnisse liegen noch nicht vor, da die Substanzen erst seit wenigen Jahren auf dem Markt sind. Die Prognosen sind jedoch überaus günstig, da viele Diabetiker kein Insulin mehr benötigen. Die Todesfälle wegen der Diabetes-Folgeschäden werden reduziert, die Lebenserwartung erhöht. - Und das beste: die Lebensqualität wird durch Glitazone deutlich gebessert. Wichtig ist - und das ist das Entscheidende bei der Therapie des Diabetes - die optimale Ernährung. Ernährungstipps bei Borreliose und chronischen Erkrankungen Eine Gewichtszunahme bei Diabetikern muss auf jeden Fall vermieden werden. In unserer Praxis haben wir durch entsprechende Maßnahmen eine Gewichtsreduktion von durchschnittlich 10kg innerhalb kurzer Zeit sehen können - trotz Diabetes-Therapie. Nur 2 Patienten benötigen Insulin (da kein eigenes mehr produziert wird). Gefäßschäden bleiben stabil oder verbessern sich sogar (Messung der Intima-Media-Dicke). Natürliche Stoffe, die die Insulinresistenz verbessern sind Chrom und Selen. Aufgrund der aktuellen Empfehlungen wurde der Vertrieb von ROSIGLITAZON (Avandia(R)) Ende Oktober 2010 in Europa eingestellt. Beendigung der Zulassung in Europa Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA Patienten können auf Pioglitazon oder andere orale Antidiabetika oder Insulin umgestellt werden. Neue Informationen zu Rosiglitazon (2014) Seit 2011 - nach einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses Ärzte/Krankenkassen - sind Glitazone nicht mehr zu Lasten der gesetzlichen Kassen verordnungsfähig. Privatpatienten können weiter mit Pioglitazon versorgt werden. Ein Beispiel der 2-Klassen-Medizin. Die Diabetes-Gesellschaften empfehlen keine Änderung der Verordnungen, der Hersteller von Actos (R) wird die Vermarktung nicht einstellen. In den USA gehört Pioglitazon zu den 200 am häufigsten verschriebenen Arzneimitteln. Die Preise sind dort entsprechend niedrig (10 $). In anderen Ländern sind Glitazone weiter zu erhalten... Wird hier eine excellente Therapie, die das Leben von Diabetikern verlängern kann, zugunsten weniger wirksamer Medikamente geopfert. Mit normalem wissenschaftlichen Verständnis sind die Entscheidungen nicht nachvollziehbar. Es müssten auch Präparate wie Aspirin (R) und Diclofenac sofort verboten werden, da sehr viele Magen-Darm-Blutungen auf deren Kosten gehen... Eine Therapieänderung sollte nur in Absprache mit dem Arzt erfolgen. |